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Text File  |  1996-07-11  |  11KB  |  182 lines

  1. PRTOUT.TTP - Ein Drucker-Utility
  2. ********************************
  3.  
  4. 1. Wozu PRTOUT.TTP?
  5. ===================
  6. Es gibt doch viele Programme, die nichts weiter bewerkstelligen, 
  7. als Dateien auf dem Drucker auszugeben. Einige sind sehr einfach, 
  8. knapp und schnell, andere sehr aufwendig, bieten viele Möglich-
  9. keiten und befriedigen selbst pedantische Ansprüche an die Quali-
  10. tät eines Druckes. Wozu also noch ein weiteres Progrämmchen, das 
  11. nicht mehr kann als andere? 
  12. Nun ja, zugegeben, PRTOUT.TTP kann nicht mehr als andere kurze 
  13. Druck-Routinen. Es soll allein dazu dienen, eine reine ASCII-
  14. Datei auf dem Drucker auszugeben; das natürlich einfach und 
  15. schnell. Höhere Ansprüche an Schrift, Druckqualität, weitere 
  16. Optionen usw. soll es nicht erfüllen. Für diese Zwecke gibt es 
  17. die Druckroutinen von Editor-, Text- und DTP-Programmen. 
  18. Aber - und das ist nun ein wenig besonders - PRTOUT.TTP kann etwas, 
  19. was weder die Druck-Routine des Betriebssystems noch so mancher 
  20. anderer Editor-, Desktop- oder Druck-Routinen-Patch-Programme 
  21. kann: Es kann einen linken Rand setzen!
  22. Wenn man mal schnell die DESKTOP.INF oder eine andere Konfi-
  23. gurationsdatei bzw. einen kurzen README- oder INFO-Text ausdrucken
  24. will, dann stört es vielleicht nicht nur mich, sondern auch andere, 
  25. dass die gewöhnlichen Druck-Routinen immer in der ersten Spalte 
  26. mit dem Druck beginnen. Gerade wenn man einen Tintenstrahldrucker
  27. verwendet, dessen Tinte gerne verschmiert, wenn Feuchtigkeit aufs 
  28. Blatt gerät, wird man es zu schätzen wissen, dass sich der Daumen 
  29. nicht gleich auf die Schrift legt, sondern erst mal den Rand be-
  30. feuchten darf. Und ausserdem - wer verdeckt schon gern beim Lesen
  31. die Zeilenanfänge mit den Fingern? 
  32.  
  33. 2. Die Bedienung:
  34. =================
  35. Man startet PRTOUT.TTP mit einem Doppelklick, über eine Taste, der 
  36. es zugeordnet ist, oder über eine andere Funktion, die im Desktop- 
  37. oder Shell-Programm, das man verwendet, vorgesehen ist. Im MAGXDESK
  38. lässt sich PRTOUT.TTP z. B. als Ersatz für die Druck-Routine des 
  39. Betriebssystems eintragen, so dass es jedesmal gestartet wird, wenn 
  40. eine Datei zum Drucken aufgerufen wird. 
  41. Nach dem Start erscheint eine Box, in der ein Dateiname und allenfalls 
  42. Optionen angegeben werden können. Unter Umständen funktioniert auch  
  43. die Methode, eine auszudruckende Datei auf das Programm-Ikon zu schieben,
  44. so dass diese direkt an PRTOUT.TTP weitergegeben wird. Unter TOS 2.06 und 
  45. MagiC 2.0 und 4.0 hat dieses Vorgehen jedenfalls bei meinen Versuchen 
  46. Erfolg gezeitigt. 
  47. Optionen können unter Umständen auch als ständige Parameter des Programms 
  48. definiert werden, wenn man es als Anwendung anmeldet und das verwendete 
  49. Desktop-/Shell-Programm dabei die Möglichkeit solcher Parameter-Fest-
  50. legungen vorsieht (z. B. TOS 2.06). 
  51. Optionen werden durch - und die nachfolgenden Buchstaben I,F,M,D,S und
  52. R angewählt. PRTOUT verhält sich dabei relativ tolerant. So können 
  53. diese Buchstaben gross oder klein geschrieben werden. Sie dürfen 
  54. auch verdoppelt oder vervielfacht werden - das spielt keine Rolle. 
  55. Wichtig ist nur, dass zwischen - und den Nachfolgenden Buchstaben keine
  56. Lücken stehen. Also: -iImDssssSSfF und ähnliches ist erlaubt, nicht aber
  57. - f s i oder ähnliches. Zwischen den Optionen und dem Dateinamen muss 
  58. Space (Leerschlag) als Trenner stehen. Auch eine Schreibweise wie
  59. x:\datei-isfm name ist erlaubt (obwohl sich wohl niemand ernsthaft 
  60. dafür entscheiden dürfte), PRTOUT erkennt die Optionen und fügt den 
  61. Dateinamen zusammen. NICHT abgesichert ist PRTOUT gegen Dateinamen, 
  62. die - enthalten! An sich ist es unmöglich, einen - in die Dateiauswahl-
  63. box einzugeben, aber einzelne Programme wie SIGNUM3 haben eine Auswahlbox,
  64. die solche unerlaubten Zeichen akzeptiert. Da das Betriebssystem zwar 
  65. normalerweise die Eingabe von - verhindert, aber Namen, die - enthalten,
  66. gleichwohl richtig verwaltet, könnten Dateien mit einem - im Namen 
  67. schon mal vorkommen - und dann druckt PRTOUT sie nicht. 
  68. Auch folgende Schreibweise ist möglich: -I -F -M -R x:\dateiname.
  69. Aber nun zu den Optionen: 
  70. -I/i weist PRTOUT an, vor dem Drucken den Drucker zu initialisieren. 
  71. -F/f löst nach Ende des Druckes einen Seitenvorschub bzw. den 
  72. Auswurf des bedruckten Blattes (Formfeed) aus. 
  73. -M/m und -D/d erzeugen einen Linksrand (engl. margin bzw. double
  74. margin). Bei M wird der Linksrand 4, bei D 8 Spalten breit. Ich habe 
  75. daraufverzichtet, andere Breiten vorzusehen. Denn weniger als 4 Spalten
  76. sind kaum sinnvoll, bei mehr als 10 Spalten gibt es Probleme mit der 
  77. Zeilenlänge. Da ausserdem eine Art Konvention für Tabulatorweiten besteht,
  78. die besagt, dass diese 4 oder 8 betragen sollen, habe ich mich entschieden, 
  79. nur diese beiden Breiten vorzusehen. Dabei ist es aber so, dass man 
  80. die Verantwortung dafür, dass die Zeilen nicht zu lang sind, selber trägt. 
  81. Die Drucker, die überschiessende Zeilenenden verschlucken oder einfach an 
  82. den Zeilenanfang (und allenfalls über den dort schon stehenden Text) 
  83. drucken, sind zum Glück heute auf dem Rückzug. Normalerweise springt der
  84. Drucker bei zu langen Zeilen einfach auf eine neue Zeile. Wenn das 
  85. geschieht, erkennt PRTOUT dies nicht, und folglich wird dann OHNE Rand 
  86. gedruckt. Kommt das nur vereinzelt vor, so stört es bei einem schnellen
  87. Probeausdruck jedoch kaum. Bei echtem Fliesstext, der keine Zeilenenden, 
  88. sondern nur Absätze markiert, werden dementsprechend nur die Absatzanfänge 
  89. eingerückt. Nun noch eine Bemerkung zur Kombination von M und D: Kommen
  90. beide Optionen in der Eingabezeile vor, so richtet sich PRTOUT nach der 
  91. letzten. -MD erzeugt also 8 Randspalten, -DM nur 4. 
  92. -S/s bewirkt, dass β, § und ∞ auf IBM- bzw. Epson-kompatiblen Druckern 
  93. richtig ausgedruckt werden und nicht als seltsame Zeichen erscheinen.
  94. Eine weitergehende Zeichenwandlung habe ich nicht vorgesehen, 
  95. weil dies für den genannten Zweck zu aufwendig wäre.
  96. Mit der Option -R/r schliesslich kann man den RS232-Port ansprechen. Dies 
  97. deshalb, weil PRTOUT auf Ein-/Ausgabeumlenkung nicht anspricht (es wurde 
  98. zwar unter Benutzung der GEMDOS-Funktionen geschrieben, die Umlenkung 
  99. klappt in der Praxis aber nicht). Wer einen seriellen Drucker betreibt, 
  100. kann es einmal damit versuchen. Vielleicht klappt es (ich habeselber 
  101. keinen solchen Drucker, weshalb ich die Funktionstüchtigkeit nicht
  102. erproben konnte). 
  103. Noch ein Wort zu einem nicht unwichtigen Thema: Was geschieht, 
  104. wenn der Drucker nicht eingeschaltet oder aus andern Gründen 
  105. nicht ansprechbar ist? Dafür habe ich eine andere Lösung ge-
  106. wählt, als die üblichen Desktop- oder Betriebssystem-Druck-
  107. Routinen aufweisen. Wie diese gibt PRTOUT.TTP KEINE Meldung 
  108. aus, sondern friert gewissermassen ein. Es wartet jedoch NICHT
  109. 30 Sekunden ab und hört dann einfach auf, sondern versucht 
  110. fortwährend den Drucker anzusprechen. Dabei kann kein einziges
  111. Zeichen verlorengehen; sobald der Drucker bereit ist, wird 
  112. einwandfrei gedruckt, ohne dass Zeichenverluste eintreten. 
  113. Das funktioniert auch während des Druckes. Unterbricht man 
  114. etwa den Druck mit der Pause-, Local- oder wie-immer-sie-heisst-
  115. Taste, dann wartet PRTOUT ab, bis man den Modus wieder zurück-
  116. schaltet; dann fährt es mit dem Ausdruck des ersten noch nicht
  117. ausgegebenen Zeichens fort. Will man den Ausdruck abbrechen,
  118. muss man also den Drucker ausschalten und - sofern PRTOUT die
  119. Kontrolle noch nicht wieder ans Desktop zurückgegeben hat - 
  120. auch den Computer selbst. 
  121.  
  122. 3. Beschränkungen:
  123. ==================
  124. Hier sollen ein paar Worte darüber gesagt sein, was PRTOUT.TTP 
  125. NICHT kann: 
  126. Es kann nicht mehrere Dateien in Folge ausdrucken. Es ist also
  127. nicht möglich, mehrere Dateinamen anzugeben - in diesem Fall 
  128. geschieht einfach nichts. Das hängt damit zusammen, dass die Aus-
  129. wertungsroutine für die Eingabezeile schon jetzt ziemlich umfang-
  130. reich ausgefallen ist. Ausserdem hat sich mir diese Möglichkeit
  131. in der Praxis nur ganz selten als wünschbar erwiesen. 
  132. PRTOUT unterstützt im übrigen auch keine Tabulatoren und keine 
  133. Steuercodes ausser ASCII 10, 11 (Linefeed), 13 (Wagenrücklauf)
  134. und 12 (Formfeed). Ich sah die Notwendigkeit für solche Steuer-
  135. zeichen nicht ein. Denn Tabulatoren wird man zweckmässigerweise
  136. in einfachen ASCII-Texten durch Leerzeichen ersetzen, und alle 
  137. andern Steuerzeichen wirken sich bisweilen auf Drucker verheerend
  138. aus. Manchen Leuten mag es etwa wünschbar erscheinen, am Ende eines
  139. Textes ASCII 7 an den Drucker zu schicken - worauf dieser eigentlich
  140. ein Klingeln, Hupen oder Pfeifen von sich geben sollte. Gerade bei 
  141. langen Dateien habe auch ich eine solche akustische "End-of-print"-
  142. Meldung gern, weil ich vielleicht unterdessen etwas anderes mache 
  143. oder sogar den Raum verlasse. Bloss reagieren nicht alle Drucker 
  144. vernünftig auf ASCII 7 - einige machen überhaupt nichts, andere geben
  145. zwar ein Geräusch von sich, aber nur so leise wie ein Mäuslein, 
  146. wieder andere ziehen gleich ein neues Blatt ein oder aber im 
  147. schlimmsten Fall - schalten sie in irgendwelche ausserirdischen 
  148. Modi, aus denen sie nur durch Ausschalten und Wiedereinschalten
  149. zurückgeholt werden können. Die Zeit, als ich den guten alten 
  150. 9-Nadel-Drucker getrost mit ASCII-7-Zeichen füttern konnte, worauf
  151. er mir durch lautstarkes Hornen ähnlich einem einlaufenden Schiff
  152. das Ende des Druckes anzeigte, egal in welchem Raum des Hauses ich 
  153. mich befand, ist leider vorbei. 
  154. Aus den genannten Gründen werden alle Zeichen ausser ASCII 10 bis 13 
  155. und 32 bis 255 einfach unterdrückt. 
  156.  
  157. 4. PD-Bestimmungen und Copyright: 
  158. =================================
  159. PRTOUT.TTP ist Public Domain und darf frei verwendet werden. Es 
  160. bestehen dabei keinerlei Einschränkungen. Ich möchte aber darauf 
  161. hinweisen, dass es sinnvoll ist, nicht nur das Programm, sondern auch 
  162. diesen Text an andere Personen weiterzugeben. 
  163. Wer Fehler entdeckt, Implementierung anderer Optionen oder ein 
  164. GFA-Basic-Listing des Programms wünscht, kann mir schreiben unter 
  165. Beilage einer Diskette (aus Sicherheitsgründen formatiere ich diese 
  166. neu!). Ich verlange keinen finanziellen Beitrag, aber wenn mir jemand 
  167. ein selbstgeschriebenes Tool oder Utility mitschickt, freue ich mich 
  168. darüber. 
  169. Wer ganz sicher gehen will, dass ich bald antworte, soll auch einen 
  170. internationalen Antwortschein mitschicken. 
  171. * ACHTUNG: Der Besitz dieser Version von PRTOUT.TTP verleiht keinerlei 
  172. * Rechte oder Ansprüche an der englischen Version des Programms, die 
  173. * getrennt in Umlauf ist! 
  174.  
  175. Auf dass es gut drucke Land auf und Land ab
  176. wünscht
  177.  
  178.  
  179.                               Philipp Wälchli
  180.                               Chemin du Compois 10 
  181.                               2533 Evilard 
  182.                               - Schweiz -